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Jetzt ist’s offiziell! Ich habe meinen Dr. phil. in Psychologie. Ihr wollt wissen, womit ich die letzten Jahre meine Zeit verbracht habe? Here you go. Meine kumulative Dissertation ist jetzt als Open Access verfügbar. Sie gibt einen Überblick über meine Forschungarbeit an einem Instrument zur Quantifizierung von Bildender Kunst im Sinne einer formalen Bildanalyse. Dazu gehören insgesamt 11 Studien und einige Publikationen.

Auf violett glitzerndem Hintergrund steht geschrieben "The art of measuring art"
Hintergrundfoto: Kym MacKinnon, Unsplash

zusammenfassung

In Anbetracht der Geschichte von Kunstpsychologie ist überraschend, wie wenig Aufmerksamkeit der Messung von Werk und formalem Inhalt bislang zuteilwurde. Ein Grund hierfür mag die geisteswissenschaftliche bzw. qualitative Ausrichtung der Kunstwissenschaften sein, ein anderer der Mangel an reliablen, validen und objektiven Messinstrumenten für bildlichen Ausdruck. Das Ratinginstrument für zweidimensionale bildnerische Arbeiten (RizbA) schließt die Lücke und verbindet Kunst mit Psychometrie.

Die Skala wurde in vier Validierungsstudien entwickelt. 899 zeitgenössische Bilder nicht- und professioneller Künstler*innen wurden von insgesamt 1.577 Kunst­expert*innen bewertet. Die erste Studie ergab eine 26-Item Version, die zweite validierte diese an nicht-professioneller und die dritte an professioneller Kunst. Güte­kriterien wie Itemschwierigkeit, Diskriminanzfähigkeit zwischen Bildern, Test-Retest- und Inter-Rater*innen-Reliabilität, Hauptkomponentenanalysen sowie Tucker-Kongruenzkoeffizienten wurden berechnet. Die vierte Studie spezifizierte drei Pfadmodelle und prüfte diese mit konfirmatorischen Faktorenanalysen (KFA). Drei weitere methodische Studien entwickelten einen Machine Learning Ansatz, eine Version für Nicht-Kunstexpert*innen und einen Itempool für dreidimensionale Werke. In drei Anwendungsstudien wurde die Skala an Bildstichproben von Menschen mit chronischen Schmerzen, Depression, Delirium sowie von Kindern erprobt.

Die Skala verfügt über eine hohe Diskriminanzfähigkeit (partielles Eta-Quadrat [.28, .90]), hohe Retest-Reliabilität (r [.86, .92]) und ausreichende bis ausgezeichnete Inter-Rater*innen-Reliabilität (ICC [.53, .92]). Die KFA ergibt nur für ein Modell teilweise akzeptablen Fit. Die Ergebnisse sprechen für Reliabilität und Generalisierbarkeit. Die Frage der Faktorenstruktur bleibt bestehen und deutet auf eine methodische Lücke zwischen Empirie und Theorie hin. Da Kunst mehrdeutig ist und eine Vielzahl an Analyse­möglichkeiten mit sich bringt, benötigt es mehr postdisziplinärer Ansätze um ihr gerecht werden können.

danke

Diese Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne die Zusammenarbeit mit und die Unterstützung durch diese wunderbaren Menschen. Ich möchte mich bedanken bei:

Thominsky für all deine Unterstützung – technisch, intellektuell und emotional – immer und jederzeit.

Thomas für deine kollegiale Betreuung, die mir die Unterstützung und den Freiraum gab, den ich brauchte.

Morten für die Ermutigung und Unterstützung bei meinen ersten Schritten.

Clara, Beeke, Julia, Sarah, Sina, Johanna und Leonie für unsere Forschungskooperationen.

Rebecca, Kris, Lily, Thomas und Hannah für euer wertvolles Feedback zu meinen Manuskripten.

Georg Franzen für die Zweitkorrektur meiner Dissertationsschrift.

Allen, die sich an meinen Studien als Rater*innen oder durch die Gestaltung von Bildern beteiligt und damit diese Arbeit unterstützt haben.

Dem Fellow Programm Freies Wissen, Wikimedia Deutschland und all meinen super Kolleg*innen, die jeden Tag daran arbeiten, Wissenschaft und Gesellschaft zu verändern, indem sie Wissen transparent, zugänglich und gerecht machen – insbesondere Ina für deine Ermutigung und deinen Support.

Anne-Sophie, meine Sister in Science, für deine Liebe und Solidarität in Wissenschaft, Politik und darüber hinaus.

Simone, Sara und Karen für unseren gemeinsamen Weg im #PhDlife. Karen, wir vermissen dich.

Constanze, Gabi, Ulrich und Harald für euren Support innerhalb des Wissenschaftsbetriebs und eure Offenheit für neue Ansätze.

All meinen Freund*innen und (Chosen) Family dafür, dass sie in allen Höhen und Tiefen für mich da waren.

Meiner Mutter, die mich von Anfang an unterstützt und an mich geglaubt hat, als es sonst niemand tat.

Und schließlich volle Solidarität mit allen FLINTA*s, BIPoCs und anderweitig marginalisierten Personen, die in der Wissenschaft tätig sind oder dies anstreben. You are worthy and capable.

open access

Schoch, K. (2022). The art of measuring art: Methodical development and validation of RizbA, a transdisciplinary rating instrument for two-dimensional pictorial works. Inaugural Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. phil. in Psychologie. Universität Witten/Herdecke. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.6772790

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